Die systemische Methode betrachtet Menschen und auch Probleme nicht isoliert, sondern in ihrem Kontext. Neue Lösungsansätze können gefunden werden, indem persönliche Schwierigkeiten als prinzipiell verstehbare Reaktion auf Probleme oder Anforderungen gesehen werden, die aber inzwischen nicht mehr hilfreich sind. Durch das Analysieren von Zusammenhängen können neue Handlungsmöglichkeiten entdeckt und ausprobiert werden. Das Einnehmen unterschiedlicher Blickwinkel ermöglicht tieferes Verständnis der Dynamiken. Dabei wird auch berücksichtigt, was diese Änderungen im persönlichen Umfeld bewirken und worauf deshalb besonders geachtet werden sollte.
Systemische Strukturaufstellung
In der systemischen Strukturaufstellung wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch Experte bzw. Expertin für sein/ihr eigenes System ist und das Wissen über das eigene System vielleicht nicht immer bewusst, doch immer bereits vorhanden ist. Dieses Wissen wird in der Aufstellungsarbeit "externalisiert", also von innen nach außen gebracht, indem die relevanten Wirkgrößen für eine Fragestellung identifiziert und zueinander in Verbindung gebracht werden. Durch das Platzieren der einzelnen Wirkgrößen als Elemente im Raum (sei es auf einem Systembrett mit Figuren, mit Platzhaltern am Boden oder mit Personen) wird ersichtlich, was bisher nur unbewusst abgespeichert war: wie nahe oder entfernt einzelne Elemente voneinander sind, worauf sich diese Elemente ausrichten und wie die Beziehungen dieser Elemente zueinander sind. Bereits das Sichtbarmachen dieser Zusammenhänge führt häufig zu lange gesuchten Antworten. In weiteren Schritten kann so auch experimentiert werden, ob es andere, möglicherweise hilfreichere Strukturen für diese Elemente gibt und was es braucht, um ein für alle angenehmeres Gleichgewicht zu finden. Dabei wird eine neue Art von Wissen erlangt, nämlich die Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn innere und äußere Ressourcen umfassend zur Verfügung stehen und voll genützt werden.